Vor allem für Familien mit Kindern ist das Auftreten einer Gastroenteritis ein häufiger Grund, in diesen Monaten einen Arzt aufzusuchen. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung des Magens und des Darms.
Der Grund hierfür kann eine Infektion (Virus) oder eine Lebensmittelvergiftung, hervorgerufen durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel, sein. In den meisten Fällen wird sie durch einen Virus hervorgerufen. Wenn die Gastroenteritis durch ein Bakterium
ausgelöst wird, handelt es sich dabei zumeist um Campylobacter, in unserem Land der am häufigsten auftretende Erreger. Die Übertragung dieses Bakteriums geschieht normalerweise über Nahrungsmittel, insbesondere durch nicht durchgegartes
Geflügelfleisch, in selteneren Fällen von Mensch zu Mensch oder auch durch verunreinigtes Wasser.
- Generelles Unwohlsein
- Durchfall
- Erbrechen
- Fieber
- Bauchschmerzen, Magenkrämpfe
- Dehydrierung in schweren Fällen
Je nach Befinden des Patienten kann eigentlich alles gegessen werden. Die Darmschleimhaut erholt sich umso schneller, je früher angefangen wird, wieder normal zu essen.
Hochverarbeitete Lebensmittel, Süßigkeiten, zuckerhaltige Säfte und Softgetränke wie z.B. Coca Cola sollten vermieden werden. Diese Getränke verschlimmern den Durchfall aufgrund des Effektes der „osmotischen Diarrhö“: bei der Aufnahme einer Flüssigkeit mit hohem Zuckergehalt, versucht unser Organismus, diese Flüssigkeit zu verdünnen. Dazu wird Wasser, welches in unserem Körper schon vorhanden ist, in den Darm ausgeschüttet, was wiederum zu einer Verschlimmerung der Diarrhö führt.
Laktose muss ohne medizinische Indikation nicht vermieden werden. Das Vermeiden von Laktose führt dazu, dass die im Darm vorhandene Laktase, welche die Laktose aufspaltet, aufhört zu arbeiten, weshalb es in direkter Folge zu erneutem Durchfall kommt, sobald wir unserem Darm wieder Laktose zuführen.
Kindern müssen wir sehr vorsichtig Flüssigkeit in kleinen Dosen (am Wasser nippen lassen oder mit Hilfe eines Löffels) zuführen, um kein Erbrechen auszulösen.
In der Mehrheit der Fälle ist die Behandlung symptomatisch:
- Paracetamol bei Unwohlsein, Fieber und Bauchschmerzen.
- Probiotika, um die Darmflora wieder aufzubauen.
- Orale Rehydratationslösungen: enthalten sämtliche Salze und Zucker in der angemessenen Menge, die unser Körper gerade benötigt. Sie können bei starkem Durchfall und Erbrechen zur Vorbeugung einer Dehydrierung eingenommen werden. Getränke für Sportler sollten nicht eingenommen werden.
- Mittel gegen Erbrechen wie Domperidon oder Metoclopramid sollten nur bei wiederholtem Erbrechen und nach ärztlicher Verschreibung eingenommen werden.
- Mittel gegen Durchfall wie Loperamid: sind bis auf wenige Ausnahmen nicht empfehlenswert und können Komplikationen verursachen.
- Die Mehrzahl der Patienten profitiert nicht von einer Einahme von Antibiotikum, ausser in bestimmten Fällen, wo die Ursache bakteriell ist. In diesem Fall oder bei Patienten, die einen schlechten Allgemeinzustand haben oder Immunsupprimiert sind, kann eine Antibiotika-Therapie angemessen sein.
Wenn die Symptome anhalten, und der Allgemeinzustand sich verschlechtert, kann es notwendig sein, eine Blutuntersuchung zu machen, um Komplikationen wie eine Dehydrierung oder eine Schädigungen der Organe, wie z.B. der Niere, auszuschliessen.
Zudem könnte eine Untersuchung des Stuhls vorgenommen werden, um eine bakterielle Ursache oder Darmparasiten auszuschliessen.
Alarmzeichen, die Anlass geben sollten über einen Arztbesuch nachzudenken, sind, hohes, schwer kontrollierbares Fieber daheim, Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Schwierigkeiten, Flüssigkeiten nach Einnahme im Magen zu
behalten, Trockenheit der Haut und im Mund, eingefallene Augen und Augenringe, abnehmende Menge des Urins.
Besonders vorsichtig sollte man bei kleinen Kindern und alten Personen aufgrund eines erhöhten Risikos von Dehydrierung sein.
Wie kann man vorbeugen?
- Korrektes Händewaschen: der Großteil dieser Infektionen wird durch unsere Hände übertragen!
- Korrekte Bearbeitung und Reinigung von Lebensmitteln (insbesondere Obst und Gemüse).
- Kein Wasser aus Flüssen und Quellen mit nicht trinkbarem Wasser trinken
- Momentan verfügen wir über eine orale Impfung gegen eines der Viren, die am häufigsten Gastroenteritis auslösen: das Rota-Virus. Diese Impfung wird im Alter von zwei und vier Monaten verabreicht.
Dra. Cristina Garrido
Fachärztin für Allgemeinmedizin
Juli 1, 2022
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