Die gezielte ultraschallgesteuerte Biopsie (Gewebeentnahme) an der Prostata ist das Standardverfahren zur Diagnostik von Prostatakarzinom (PCa). Allerdings wird in 60% der Fälle kein bösartiger Tumor entdeckt.
Es existieren verschiedene Untersuchungen, die man vornehmen kann, um mit grösserer Sicherheit diejenigen Patienten auszuwählen, die sich einer Biopsie an der Prostata unterziehen müssen, und dadurch unnötige Biopsien zu vermeiden.
Aktuell beruht die Früherkennung von Prostatakrebs überwiegend auf einer Blutuntersuchung zur Bestimmung des Prostata spezifischen Antigens (PSA) und einer rektalen Tastuntersuchung. Beide Untersuchungen sind nicht sehr genau und ein Resultat mit Verdacht auf ein Karzinom kann dazu führen, dass eine Biopsie an der Prostata vorgenommen wird, um das Ergebnis zu bestätigen.
So kann aber zum Beispiel der PSA-Wert auch bei denjenigen Patienten erhöht sein, die nicht an Prostatakrebs erkrankt sind, aber eine gutartige Vergrößerung der Prostata, eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) haben. Ebenso kann ein erhöhter Wert bei älteren Männern mit BPH oder bei Patienten, die an einer Prostatitis (Entzündung der Prostata) oder an einer Blaseninfektion leiden, vorliegen.
Die ultraschallgesteuerte Biopsie der Prostata ist die Basis für die Diagnose von PCa. Aber bei 60% der Patienten, die sich einer Biopsie unterziehen, weil bei ihnen nach einer rektalen Untersuchung und/oder der Bestimmung des PSA-Wertes im Blut ein Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, findet man in den anatomisch-pathologischen Untersuchungen keinen bösartigen Tumor. Dieses bedeutet, dass von 100 Patienten, die sich wegen des Verdachts auf CaP (aufgrund eines auffälliges Tastergebnis und/oder eines erhöhten PSA-Wertes) einer Biopsie unterziehen, lediglich 40% wirklich an einem Prostatakarzinom leiden. 60% der Patienten haben also eine invasive Untersuchung mit möglicherweise unerwünschten Nebenwirkungen bei einem gutartigen Befund durchführen lassen.
Der hohe Prozentsatz der durchgeführten Biopsien mit anschließendem negativem Ergebnis, die später noch einmal wiederholt werden müssen (wobei Gewebe an einer anderen Stelle entnommen wird), führt zu beträchtlichen Kosten im Gesundheitswesen. Zudem können die Komplikationen, die dieser Eingriff mit sich bringen kann, einen negativen Einfluss auf das Leben der Patienten haben.
Um eine Untersuchung der Prostata mit der Magnet- Resonanz (MR) vornehmen zu können, benötigt man ein modernes Magnet-Resonanz Gerät und einen Radiologen, der Erfahrung in diesem radiologischen Teilgebiet besitzt.
Wenn der Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, wird an den Männern eine Untersuchung in drei Sequenzen vorgenommen: T2-Gewichtung, axiale Diffusion (Ausbreitung) und Untersuchung der Durchblutung.
• Mit dem 3-Tesla-MRT kann man das mit Krebs befallene Gewebe, zumal wenn dieser sehr agressiv ist, gut von gesundem Prostatagewebe unterscheiden. Dieses kann die Vorgehensweise zur Diagnose dieser Tumore verändern. Zudem hilft es dabei zu entscheiden, an welcher Stelle das Gewebe bei der Biopsie entnommen wird. Die herkömmliche Methode einer ultraschallgesteuerten Gewebeentnahme, welche rektal vorgenommen wird, ist sehr ungenau und stellt die Tumore nicht bildlich dar. Aus diesem Grund bleiben mit dieser Form der traditionellen Biopsie sehr viele Tumore unentdeckt.
• Ein MRT wird sehr zuverlässig bei Patienten angewandt, die sich schon einmal einer Biopsie der Prostata unterzogen haben und bei denen der PSA-Wert weiter steigt. In diesen Fällen wird in Betracht gezogen wird, eine erneute Biopsie vorzunehmen. Hier ermöglicht es uns ein MRT, besser einzuschätzen, ob es durch einen Tumor verändertes Gewebe gibt oder ob die Prostata gesund ist. Wenn das MRT verändertes Gewebe aufdeckt, muss eine gezielte Biopsie in den verdächtigen Bereichen, die uns das MRT anzeigt, vorgenommen werden. Wenn das MRT unauffällig ist und es kein verdächtiges Gewebe gibt, kann man eine Biopsie vermeiden.
• Aktuell ist ein MRT zudem sehr nützlich bei Patienten, deren PSA-Wert zwar erhöht ist, bei denen eine rektale Untersuchung aber keinerlei Unregelmäßigkeiten aufgezeigt hat. Bei diesen Patienten wird eine erste Biopsie aufgrund des erhöhten PSA-Wertes durchgeführt. Wenn in diesen Fällen das MRT verändertes Gewebe aufdeckt, ist es notwendig, eine Biopsie an der Prostata vorzunehmen. Wenn aber die Untersuchung mit dem MRT unauffällig ist und kein verdächtiges Gewebe entdeckt wird, könnte eine Biopsie vermieden werden.
Die bildgebenden Geräte der 3-Tesla-Magnet-Resonanz besitzen einen leistungsfähigeren Magneten und erzeugen daher bessere Bilder von den Organen und dem Bindegewebe als andere bildgebende Verfahren, die ebenfalls mit der Magnet-Resonanz arbeiten.
Die hohe Qualität der erhaltenden Bilder erlaubt es den Radiologen, präzise und mit weit höherer Sicherheit die gutartigen Verletzungen von den bösartigen zu unterscheiden. Dieses äußert sich in einer deutlich genaueren Diagnose zur Früherkennung. Diese Gerät verbessern die Möglichkeiten, auch kleinste Tumore an der Prostata zu erkennen.
Aus Sicht des Patienten-Managements ist diese Art der Untersuchung für den Patienten viel angenehmer, da man ein bildgebendes Verfahren mit höherer Qualität anwendet und ein Bild in kürzerer Zeit erhält. Dieses verkürzt die Wartezeit des Patienten erheblich. Zudem tun sich im Bereich der molekularen Radiologie neue Möglichkeiten zur Früherkennung von Krebs auf.
Auch wenn die Zukunft der bildgebenden Diagnostik voranschreitet, weil diese Technologie sich dank der wissenschaftlichen Bestätigung großflächig durchsetzt, ist es dennoch so, dass sie noch nicht in allen Zentren verfügbar ist. In HC Marbella arbeiten wir mit diesem 3-Tesla-Magnet-Resononanz-Tomographen um eine bessere und schnellere Diagnose stellen und gleichzeitig das Wohlbefinden des Patienten verbessern zu können.
Sources: Radiology.org / Instituto Nacional del Cancer (NIC) / Siemens Healthcare
April 29, 2019
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