Für ein Leben in Bewegung und ohne Schmerzen
Der teilweise Ersatz des Kniegelenks ist eine chirurgische Lösung für Patienten mit begrenzter Arthrose in nur einem eingegrenzten Bereich, normalerweise dem inneren (medialen) des Knies. Ein teilweiser Kniegelenksersatz kann aber sowohl bei Arthrose im äußeren Bereich (lateral) des Knies als auch im Bereich der Kniescheibe (Patellofemoral) erfolgen.
Während des Eingriffs wird die beschädigte Oberfläche des Gelenks mit nur einem relativ geringen Verlust von Knochengewebe entfernt. Nachfolgend wird das Gelenk präzise vorbereitet, bevor das Implantat endgültig eingesetzt wird. Bei diesem Eingriff bleiben die Kreuzbänder, welche essentiell für die Bewegung und die natürliche Stabilität des Knies sind, intakt. Aus diesem Grund bleibt bei einer Knieteilprothese die perfekte Beweglichkeit der Bänder, ohne jegliche Beeinträchtigung der lateralen Drehung, erhalten. Das Knie fühlt sich natürlicher an, vergleichbar mit dem Gefühl im Knie bevor die Arthrose aufgetreten ist. Der vor der Operation bestehende Bewegungsumfang kann nach der Operation in der Regel erhalten bleiben.
Die Oxford Prothese für einen teilweisen Kniegelenksersatz wird in der klinischen Arbeit seit mehr als 45 Jahren genutzt. Sie ist heutzutage die am meisten genutzte Prothese für diese Art von Eingriff. Grundlegend hat sich das Design der Oxford Prothese nicht verändert, auch wenn über die Zeit geringe Veränderungen sowohl beim Implantat als auch bei den Instrumenten vorgenommen wurden. Es ist dokumentiert, dass diese Implantate zu 94% 15 Jahre lang und zu 91% 20 Jahre lang halten. Die Lebensdauer dieser Implantate ist genauso hoch wie die der Implantate für einen kompletten Kniegelenksersatz.
Die Oxford Prothese kann mit oder ohne Zement eingesetzt werden, je nach Präferenz und Beschaffenheit des Knochens. Es scheint, dass die Verwendung ohne Zement auf längere Sicht die Verbindung der Prothese mit dem Knochen und die Lebensdauer der Teilprothese Oxford erhöht.
Es beginnt mit einer persönlichen Beratung mit dem auf das Knie spezialisierten orthopädischen Chirurgen, bei der Sie die Möglichkeit haben, mit ihm über Ihre Probleme ihr Knie betreffend zu reden. Der Traumatologe wird Sie speziell im Hinblick auf Ihre Probleme untersuchen.
Wenn es nötig sein sollte, können in demselben Zentrum in einem Ablauf auch bildgebende Verfahren durchgeführt werden, um die Ergebnisse schnellstmöglich zu erhalten und die geeigneten Optionen für einen Knieersatz zusammen mit Ihnen zu besprechen.
Die Patienten erhalten einen genauen Plan, wie der ganze Prozess ablaufen würde. Ebenso wird ein detaillierter Kostenvoranschlag für den vorgeschlagenen chirurgischen Eingriff erstellt. Die Klinik wird Ihnen alle Informationen im Hinblick auf die Übernahme Ihrer Krankenversicherung geben.
Sobald die Entscheidung für eine Operation gefallen ist, werden die Termine für die vorbereitenden Untersuchungen, den chirurgischen Eingriff und die Nachuntersuchungen festgelegt.
In der ersten Untersuchung, werden Sie über alle bekannten Risiken und mögliche Komplikationen des geplanten chirurgischen Eingriffs aufgeklärt.
Der Spezialist steht natürlich vor dem Eingriff jederzeit für weitere Gespräche zur Verfügung, um sich Ihren noch auftretenden Fragen oder Sorgen zu widmen, wenn Sie dieses gerne möchten.
Besprechung vor dem chirurgischen Eingriff mit dem Traumatologen, bei der vorgelegt werden müssen:
Komplette körperliche Untersuchung. Ihr Arzt wird beurteilen, ob Sie in der körperlichen Verfassung sind, sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen. Falls spezifische Gesundheitsprobleme entdeckt werden, wie ein schlecht eingestellter Diabetes, Herz- oder Lungen-Probleme, Prostata-Probleme oder eine schlechte Zahngesundheit (Gefahr für Infektionen), müssen diese Pathologien ausreichend lange vor dem chirurgischen Eingriff behandelt werden.
Es werden Ihnen präzise Informationen für die Zeit vor dem chirurgischen Eingriff gegeben: ab wann Sie nüchtern bleiben müssen, welche Medikamente eingenommen werden müssen, Lebensführung, etc.
Raucher müssen das Rauchen 6 Wochen vor bis 6 Wochen nach dem Eingriff einstellen, um das erhöhte Risiko einer Infektion des Gelenks der Prothese bei Rauchern zu minimieren. Zusätzliche Risiken, die mit dem Tabakkonsum in Verbindung gebracht werden, sind eine kardiorespiratorische Insuffizienz, die Verzögerung der Wundheilung und die Bildung von Blutgerinnseln in der Lunge und den Beinen.
Prä-operative Vorbereitung: Blutanalyse/Laborwerte und Elektrokardiogramm (EKG). Damit das Risiko einer Gelenk-Infektion während des chirurgischen Eingriffs minimalisiert werden kann, werden verschiedene Proben von der Haut und aus der Nase entnommen, um multiresistente Keime wie MRSA oder MSSA nachzuweisen. Diejenigen Patienten, deren Hautabstrich positiv ist, müssen zuhause spezielle Körperseifen und Cremes benutzen, bis die Proben negativ sind.
Beratung mit dem Anästhesisten, um die möglichen Risiken im Hinblick auf den Zustand des Patienten und den durchzuführenden Eingriff einzuschätzen. Zudem muss die geeignete Art der Anästhesie für den jeweiligen Fall bestimmt werden.
Physiotherapie: Der Physiotherapeut wird ebenfalls eine frühzeitige Einschätzung abgeben. Er legt die Größe der Unterarmstützen fest und erklärt, wie man diese sicher benutzen sollte. Er erarbeitet ein Programm mit geeigneten Übungen, welche schon von dem Eingriff begonnen werden können. Einen guten Gesamtüberblick über die Rehabilitation zu haben, kann dabei helfen, sich besser auf die postoperativen Bedürfnisse vorzubereiten.
Vorbereitung für einen stationären Aufenthalt:
In den 4-6 Wochen nach dem Eingriff muss ein Antikoagulans/Blutverdünner eingenommen werden. Diejenigen Patienten, denen der teilweise Kniegelenksersatz Oxford eingesetzt worden ist, müssen nur für 4 Wochen Aspirin nehmen.
Eine Bluttransfusion wird bei Gelenkprothesen nur selten benötigt. Trotzdem müssen sich alle Patienten vor dem chirurgischen Eingriff routinemäßig einer Kreuzblutuntersuchung unterziehen, für den Fall, dass nach dem Eingriff doch eine Transfusion erforderlich sein sollte.
Nach einer teilweisen Arthroplastik bleiben die Patienten normalerweise 2-3 Nächte in der Klinik. Die Dauer des Aufenthaltes hängt vom Alter, den Begleiterkrankungen und der Schmerzwahrnehmung ab. Auch wenn eine Entlassung vor diesem Zeitpunkt möglich ist, bevorzugen es viele Patienten, in der Anfangszeit im Krankenhaus zu bleiben.
Die Dauer des Aufenthaltes hängt auch hier vom Alter, den Begleiterkrankungen und der Schmerzwahrnehmung ab. Auch wenn in diesem Fall eine Entlassung vor diesem Zeitpunkt möglich wäre, bevorzugen es ebenfalls viele Patienten, in der Anfangszeit im Krankenhaus zu bleiben. Der Aufenthalt im Krankenhaus dient der Schmerzlinderung und dem Beginn der Physiotherapie. Abhängig von der Uhrzeit, zu der der Eingriff vorgenommen wurde, sollten die Patienten schon am gleichen Tag wieder aufstehen. Der Physiotherapeut beginnt mit der Rehabilitation am folgenden Morgen. Im Unterschied zu den Patienten mit einer Teilprothese des Knies, die möglicherweise das Knie normal bewegen können, haben diejenigen Patienten, die eine komplette Knieprothese erhalten haben, ein steifes Knie, welches intensive Physiotherapie-Einheiten benötigt, um die optimale Bewegung wieder zu erlangen.
Es ist wichtig, dass die Patienten die bestmögliche Mobilität innerhalb der ersten 6 Wochen erlangen. Danach ist es sehr viel schwieriger, die Mobilität noch zu verbessern. Der Patient wird erst entlassen, wenn er die Unterarmstützen benutzen und Stufen sicher hinauf und hinab gehen kann. Während des stationären Aufenthaltes erhält der Patient zweimal am Tag Physiotherapie, zusammen mit Eisanwendungen, der Behandlung von Ödemen und Lauf-Training.
Der Erfolg Ihrer Operation ist ebenfalls davon abhängig, dass Sie die Anweisungen Ihres Chirurgen in den ersten Wochen nach dem Eingriff befolgen. Die Geschwindigkeit der Erholung hängt ab von Faktoren wie den Schmerzen, der Flexibilität, der Kraft und der Balance im Knie ab. Es werden Nachfolgetermine vereinbart, um Ihren Status und Ihren Fortschritt auf dem Weg zur Erholung zu beurteilen.
Um die Ziele, die mit dem Einsetzen der Arthroplastik angestrebt wurden, zu erreichen, müssen Übungen zur Rehabilitation sowohl mit Ihrem Physiotherapeuten als auch zuhause durchgeführt werden. Eine Rehabilitation ist nicht immer einfach. Sie kann manchmal sehr schmerzhaft sein, aber sie hilft, das Ziel zu erreichen, welches mit der Operation erreicht werden sollte.
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